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Emblematik/ Emblem Studies

Der kunstgeschichtliche Begriff „Emblem” bezeichnet − im Unterschied zum Alltagsgebrauch des Wortes − eine Kunstform, die aus einem Bild (Pictura), einem kurzen Text (Motto oder Inscriptio) und einem längeren erklärenden Text besteht (Subscriptio, manchmal auch einem Gedicht). Inhalt oder Thema eines Emblems kann eine allgemeine Lebensweisheit sein, eine Aussage aus dem alltäglichen Leben, ähnlich wie sie auch Sprichwörter machen, eine lebensphilosophische Aussage über Liebe und Tod, Krieg und Frieden oder Ähnliches. 

Die Kunstform des Emblems entstand im 16. Jahrhundert. Embleme wurden in Buchform herausgegeben, das Bild war in der Regel ein Holzschnitt oder Kupferstich. Das erste Emblembuch wurde in lateinischer Sprache verfasst, die Texte wurden aber sehr bald in alle europäischen Sprachen übersetzt und in fast allen Ländern Europas gedruckt. Emblembücher waren beliebt, wurden in hohen Auflagen gedruckt und gelesen. 

Die weite Verbreitung und Beliebtheit der Embleme führte dazu, dass Kunsthandwerker, Architekten, Maler und ihre Auftraggeber sie in die Architektur, in Kirchen, Paläste, Theater und Bürgerhäuser übernahmen. Dort befinden sich die Embleme an Decken und Wänden, an Schränken und Gebrauchsgegenständen. Vieles hat sich bis heute erhalten, ist aber für heutige Betrachter oft schwer verständlich, weil uns das geistige Umfeld der Entstehungszeit nicht mehr vertraut ist. Solche Embleme versuche ich zu verstehen und untersuche, was sie den Menschen bedeutet haben und was sie heutigen Menschen bedeuten können. 

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Aufbau eines Emblems

Ingrid Höpel

Klecker